Die Geschichte
des Schloss-Hotels Ingelfingen
Zur Ruhe kommen und abschalten ist heute schwierig geworden. Deshalb verstehen wir uns als Refugium, als Rückzugsort vom hektischen Alltag.
Wir sind leicht zu finden, im Herzen des Weinstädtchens Ingelfingen am ruhigen Schlosspark gelegen. Das Hotel selbst ist Teil des historisch Sehenswerten.
Vom Amtssitz zum Unteren Schloss
Durch die Verlagerung des Absteigequartiers für die Herrschaft von der Burg Lichteneck nach unten in die Stadt wurde 1415 aus einem Amtssitz des hohenlohischen Amtmanns Beringer von Berlichingen das „Untere Schloss“.
Abriss und Neubau
Zwischen 1625–1627 wurde das herrschaftliche Gebäude an der Stadtmauer wegen seines schlechten Zustandes abgerissen und ein neues Schloss errichtet. Das Bauwerk bestand aus zwei zusammengefügten Bauten (West- und Ostflügel). Beide Teile waren durch „…obeinander stehende Gänge…“ aus Holz verbunden. Im 17. Jahrhundert waren mehrfach Reparaturen notwendig.
Das Schloss und der Prinzessinnenbau
1701 begann Graf Christian Kraft (1668–1743), der Stammvater des Hauses Hohenlohe-Ingelfingen, mit der Einrichtung seiner Residenz in Ingelfingen. Ein Erbe von 10.000 Gulden ermöglichte eine großzügige Planung.
Seine Gattin, Marie Catharine Sophie, geb. Gräfin von Hohenlohe-Pfedelbach, gebar ihm 17 Kinder! Der Platz im Schloss selbst reichte der großen Familie nicht mehr aus. Die Gräfin ließ daher das Wohnhaus des Hofmetzgers Hans Lang, östlich des Schlosses kaufen und bis auf die Grundmauern abbrechen und wieder aufbauen. Über zwei Etagen waren der Neubau und das Residenzschloss direkt miteinander verbunden.
Hier, im Prinzessinnenbau, logierten dann die gräflichen Töchter, alle „von ansehnlicher Gestalt“.
Prinzessin Sophie Christiane Luise
Ab 1799 residierte Prinzessin Sophie Christiane Luise, die die Erziehung der Kinder ihres Bruders Fürst Friedrich Ludwig übernahm, im Prinzessinnenbau.
Nach dem Umzug des Hofes von Ingelfingen nach Breslau und der Verlegung seiner Regierung 1805 nach Öhringen wohnte nur noch Sophie Christiane Luise im Prinzessinnenbau. Nur bei besonderen Anlässen nutzte sie auch die anderen Räume des Schlosses. Nach dem Tod der Prinzessin 1831 wurde das Schloss Ingelfingen sehr selten von der Fürstenfamilie genutzt. Im Schloss blieben nur noch die Hausmeisterin mit einer Magd und der Schlosstorwart mit seiner Familie.
Ein Liebesdrama erweckt das Schloss
1842 weckte ein romantisches Liebes-Drama in der fürstlichen Familie von Hohenlohe-Öhringen das Schloss aus einem fast 40-jährigen Schlaf. Erbprinz Friedrich, der wegen seiner nicht standesgemäßen Liebesheirat enterbt worden war, sollte erst provisorisch im Prinzessinnenbau wohnen und dann, nach der Renovierung der Beletage, in den Ostflügel umziehen. Der Prinz versuchte sich dem Befehl seines Vaters Fürst August, nach Ingelfingen ziehen zu müssen, zu widersetzen, jedoch ohne Erfolg.
Im September 1843 zogen Prinz Friedrich und seine Gattin Mathilde Freifrau von Brauneck in ihr frisch renoviertes Liebesnest, den Prinzessinnenbau, ein. Die umfangreiche Renovierung des Ostflügels des Schlosses begann, wurde jedoch 1847 durch die Verlegung des Wohnsitzes des Prinzen nach Stuttgart beendet und die provisorische Hofhaltung aufgelöst.
In den folgenden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts standen das Schloss und der Prinzessinnenbau leer. Nur eine Hausmeisterwohnung und die Torwartswohnung im Westflügel waren belebt.
Wechselhafte Geschichte
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden das Schloss und der Prinzessinenbau wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt und zu verschiedenen Zwecken genutzt. Folgende Stationen sind belegt:
1901 zog Bezirksnotar Langbein in den Prinzessinnenbau ein.
1919 war Notar Mössinger Mieter der herrschaftlichen Räume, ab 1929 Bezirksnotar Plocher.
1952 erwarb die Stadt Ingelfingen unser Gebäude.
1954 eröffnete das Kurgasthaus Krone mit einer Bäder- und Massageabteilung im Erdgeschoss.
1957 wurde nochmals komplett umgebaut und das gesamte Haus in das Hotel Krone einbezogen.
1978 wurde der Prinzessinnenbau an Privat verkauft.
1990 erwarben die Kochertaler Unternehmer Müller, Berner und Sigloch
das Schlosshotel.
Seit 1992 ist Herr Fritz Müller alleiniger Eigentümer.
Quellen
Altbürgermeister Heinrich Ehrmann, Bürgermeister von 1948–1978
Literatur: Das Ingelfinger Schloss – einst Residenz heute Rathaus;
1. Auflage Dezember 1999
Hotel, Fass und Weinmanufaktur
Liebevoll ausgewählte Details und Accessoires, sowie das historische Ambiente im Prinzessinnenbau des Ingelfinger Schlosses bestimmen nun das Bild unseres Hotels, das seit 2009 unter GEMÜ-Leitung geführt wird und seither nicht mehr verpachtet wurde. Freundliche, schicke und helle Zimmer in sanften Farben, Kennzeichnen unser Hotel ebenso, wie Charme und persönliche Gastlichkeit.
Einige Fakten im Detail zum Hotel, dem Ingelfingen Fass und der Weinmanufaktur
2001 Erbauung des Ingelfingen Fasses bis 2012
2009 Eröffnung des Schlosshotels in eigener Regie
2012 Übernahme vom Gebäude Fechter/Scheuermann
2012 Abriss und neuer Hotelanbau / Weinstube/ Hotelbar / Tagungsraum
2015 Abriss Stuberhaus Hotelneubau mit Weinverkauf Weinmanufaktur
2015 Ernennung zum 3 Sterne Superior Hotel
2016 Eröffnung Hotelneubau und Fritz Müllerplatz
2016 Ernennung zum Weinhotel
2018 Fertigstellung und Eröffnung der neuen Zimmer Mittelbau
2019 Fertigungsstellung und Eröffnung der neuen Zimmer Prinzessinnenbau